Ewige Anbetung ist „kostbares geistliches Band“ durch das Erzbistum | 27.11.2025

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz eröffnet am ersten Advent die „Ewige Anbetung“ im Erzbistum Paderborn / Zeitloses Gebet und Ewige Anbetung sind tief verwurzelt / Fortsetzung in Kirchengemeinden und Ordensgemeinschaften

Am ersten Adventssonntag und damit am Beginn des neuen Kirchenjahres eröffnet Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz erzbistumsweit im Paderborner Dom die „Ewige Anbetung“: Der Paderborner Erzbischof feiert dazu am Samstagabend, 29. November 2025, um 18 Uhr ein Pontifikalamt, es folgen weitere Gottesdienste, Betstunden und Zeiten der Anbetung im Paderborner Dom. Die „Ewige Anbetung“ ist eine von den Pfarreien und Klöstern im Erzbistum Paderborn getragene Gebetskette, in der über das ganze Kirchenjahr hinweg das „Allerheiligste“ angebetet wird und die Anliegen der Kirche, des Erzbistums und seiner Gemeinden sowie der Betenden vor Gott getragen werden. „Anbetung“ führe Menschen in eine Haltung, die die Welt nicht einfach sich selbst überlasse, sondern sie im Licht Gottes verwandelt sehe, betont Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz: „Das stille, unaufgeregte Gebet ist ein großer Dienst an unserer Kirche und an unserer Gesellschaft.“

Die Anbetung des Allerheiligsten sei für ihn persönlich ein „Moment tiefer Besinnung“, erklärt Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz: Die Prägung durch die Eucharistie und die Anbetung habe ihn schon in seiner Zeit als Regens in Mainz „begleitet und getragen“. Der Paderborner Erzbischof bezeichnet die im Erzbistum praktizierte Ewige Anbetung als ein „kostbares geistliches Band“, das das ganze Erzbistum durchzieht. In der Eucharistie – dem „Herz unseres Glaubens“ – komme die unbeschreibliche Wirklichkeit der Inkarnation Gottes zur Fülle, Gott werde Mensch in der Schönheit wie auch in den dunklen Seiten der Welt, vertieft der Paderborner Erzbischof: „Gott wird berührbar, verletzlich, ansprechbar. In der eucharistischen Gestalt bleibt Christus mitten unter uns, damit wir mit allem, was uns beschäftigt, vor ihn treten können.“

Licht der Liebe

„Wenn wir vor Jesus treten, dann geschieht dabei etwas Entscheidendes: Wir setzen uns seiner Barmherzigkeit aus. Wir stellen unser Leben, unsere Welt, unsere Zukunft in das Licht seiner Liebe“, erläutert Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz weiter. Anbetung führe hinein in das, was wirklich zähle, „unsere Beziehung zu Christus, Gott, die Dankbarkeit für unser Leben, das Vertrauen, dass Gott uns sieht und begleitet“. Der Paderborner Erzbischof ruft dazu auf: „Schenken wir Gott und einander diese besondere Zeit. Nehmen wir die Melodie Gottes in uns auf, damit wir füreinander beten und füreinander einstehen können. Möge der Eucharistische Christus uns wacher, dankbar und erwartungsfroh machen – im Beginn des neuen Kirchenjahres und auf allen Wegen, die 2026 dann vor uns liegen.“

Was mich bewegt Gott hinhalten

Das Paderborner Metropolitankapitel lädt anlässlich der bistumsweiten Eröffnung der Ewigen Anbetung zur Mitfeier der Gottesdienste und zum Mitbeten im Hohen Dom am ersten Adventswochenende ein. „Die Ewige Anbetung im Dom zu Beginn des Advents ist ein schönes Zeichen dafür, dass wir dem Herrn in dieser geprägten Zeit wachend und betend entgegengehen“, unterstreicht Dompropst Monsignore Joachim Göbel für das Paderborner Metropolitankapitel. „All das, was mein Leben ausmacht und was mich bewegt, ja einfach mich selbst und die Menschen, die mir verbunden sind, kann ich Gott hinhalten.“

Verwurzelung und Verbundenheit im Erzbistum

Im Erzbistum Paderborn gebe es unter historischem Gesichtspunkt unterschiedliche Ausprägungen der „Ewigen Anbetung“, erklärt Professor Dr. Hans-Walter Stork von der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek Paderborn. Die Ewige Anbetung sei allerdings im Erzbistum „tief und fest verwurzelt“, sie wurde und wird von allen Kirchengemeinden, aber auch von Klöstern, getragen.

Professor Dr. Stork erläutert, dass Bischof Ferdinand von Bayern zuerst im Jahr 1644 in den pastoralen Anordnungen für das Bistum Paderborn Empfehlungen für das „Ewige Gebet“ gab. Das sei in den letzten Jahren des Dreißigjährigen Krieges für die notleidende Bevölkerung mit der Hinwendung zum Eucharistischen Christus besonders wichtig gewesen. In der Frömmigkeit des Volkes sei die Ewige Anbetung auch bereits vor dieser bischöflichen Regelung eine beliebte Andachtsform gewesen. „Bischof Konrad Martin schließlich war – mitten im Kulturkampf – die Ewige Anbetung ein ganz besonderes Anliegen“, weiß der Leiter der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek: „Bischof Konrad Martin bestimmte im Jahr 1857 in einem Hirtenschreiben, dass im Hohen Dom zu Paderborn am ersten Advent die Ewige Anbetung beginnt und dann in den Kirchen der Diözese fortgesetzt wird.“ Er habe damit eine auch heute lebendige Tradition geschaffen.

Heute finden die Kirchengemeinden und Einrichtungen des Erzbistums Paderborn im Kirchlichen Amtsblatt beziehungsweise im Schematismus, wann bei ihnen vor Ort das Ewige Gebet stattfindet. Es gibt im Erzbistum Paderborn durch die „Ewige Anbetung“ ein Gebetsnetz, das von Höxter bis Castrop-Rauxel und von Minden bis Siegen reicht.

Bistumsweite Eröffnung – Programm

Zu Beginn der „Ewigen Anbetung“ im Erzbistum Paderborn feiert Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz am Vorabend des ersten Advents, Samstag, 29. November 2025, um 18 Uhr ein Pontifikalamt im Hohen Dom. Es schließt sich eine Zeit der offenen persönlichen Anbetung an. Dabei ist es den Besuchern möglich, vor dem Allerheiligsten in Ruhe zu verweilen. Um 22.30 Uhr wird die Komplet gebetet und der Abend danach abgeschlossen.

Betstunden: Anliegen und Gruppen

Am Sonntagmorgen, 30. November 2025, werden um 7 Uhr, 8 Uhr, 10 Uhr sowie 11.45 Uhr die Sonntagsmessen im Hohen Dom gefeiert. Anschließend wird das Allerheiligste zu gestalteten Betstunden ausgesetzt: Begonnen wird um 15 Uhr mit einer Gebetsstunde der Paderborner Pfarrei St. Liborius. Um 16 Uhr startet eine Betstunde der Ordensleute. Die „Ewige Anbetung“ im Hohen Dom endet mit einer feierlichen Abschlussandacht um 17 Uhr.

Hintergrund: Ewige Anbetung

Über das ganze Kirchenjahr hinweg werden mit der „Ewigen Anbetung“ die Anliegen der Kirche, des Erzbistums Paderborn und der Gemeinden in einer Gebetskette in die Pfarreien und Klöster der Erzdiözese Paderborn getragen. Die „Ewige Anbetung“ geht im Erzbistum Paderborn auf Bischof Konrad Martin zurück, der sie zum ersten Advent 1857 einführte. In seinem damaligen Hirtenschreiben heißt es: „Vom ersten Advents-Sonntage an soll die ewige Anbetung ununterbrochen bei Tag und bei Nacht in Unserer Diöcese fortdauern, dergestalt, daß immer die eine Kirche oder Gemeinde die andere in der Anbetung des Allerheiligsten ablöse in der von Uns festgesetzten Reihenfolge und nach dem einer jeden Kirche und Gemeinde zugemessenen Zeitmaße.“

Heute wird die „Ewige Anbetung“ im Erzbistum im Sinne einer „täglichen Anbetung“ begangen. Das Erzbistum Paderborn folgt damit der Weisung des Apostels Paulus, der die Thessalonicher in einem Brief mahnt, ohne Unterlass zu beten (1Thess 5,17).

Zuerst erschienen auf der Homepage des Erzbistums Paderborn: www.erzbistum-paderborn.de

Verfasst von Thomas Throenle

Am Vorabend des ersten Advents und damit am Beginn des neuen Kirchenjahres wird in der Bischofskirche des Erzbistums Paderborn die „Ewige Anbetung“ bistumsweit durch Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz eröffnet. © Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

„Das stille, unaufgeregte Gebet ist ein großer Dienst an unserer Kirche und an unserer Gesellschaft“, betont Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz. © Erzbistum Paderborn

Professor Dr. Hans-Walter Stork betont die tiefe und feste Verwurzelung der Ewigen Anbetung in den Kirchengemeinden des Erzbistums Paderborn. In einer pastoralen Anordnung hat Bischof Ferdinand von Bayern im Jahr 1644 das Ewige Gebet empfohlen, erläutert der Leiter der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek. © Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn